Zu warm / Zu kalt - die „paar Grad“ Unterschied
07. Déc 2022

Zu warm / Zu kalt - die „paar Grad“ Unterschied

CONSEIL D'EXPERT

Die Adventszeit ist da und draußen wird es kälter. Kleine Temperaturunterschiede nimmt man schnell wahr: Mütze, Schal, Handschuhe? – Ja/Nein/Vielleicht. Dies gilt übrigens auch für den Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt – erst zu heiß und dann ganz schnell zu kalt. Ein paar Grad machen den Unterschied!
Dem Kunststoff geht es da nicht anders! Das Moldex3D Plastifizierungsmodul gibt Erkenntnisse über die „paar Grad Unterschied“ in der Schmelzetemperatur.

Basis für einen gelungenen Spritzgießprozess ist die Plastifizierung des Materials innerhalb der Plastifiziereinheit der Spritzgießmaschine. Zu Beginn wird Kunststoffgranulat in den Trichter eingefüllt. Durch die Rotation der Schnecke im Zylinder wird das Material in Richtung Düse gefördert. Die dabei entstehende Reibungswärme führt zu einem Aufschmelzen des thermoplastischen Materials entlang der Schnecke. Weitere Wärme wird durch die Heizbänder entlang des Zylinders zugeführt. Insgesamt führt dies zu einer Kunststoffschmelze an der Düse mit einer bestimmten Schmelzetemperatur, die abhängig vom Plastifizierungsprozess ist.
Die Schmelzetemperatur hat einen großen Einfluss auf das Füllverhalten beim Einspritzen: Die Viskosität ändert sich mit der Temperatur, was wiederum Auswirkungen auf Einspritzgeschwindigkeit bzw. -druck hat. Unter Anderem kann dies zu Short Shots oder zu erhöhten Scherbelastungen führen.
Mit dem Plastifizierungsmodul von Moldex3D wird dieser wichtige Teil des Spritzgießprozesses beachtet und somit genauere Aufschlüsse über die Schmelzetemperatur ermöglicht. Hierfür können geometrische Dimensionen der Schnecke, Heizbänder, sowie Schneckendrehzahl implementiert werden und der Prozess mit dem anzuwendenden Material berechnet werden. Neben der Schmelzetemperatur werden u.A. Scherraten- und Scherspannungsprofile, Temperaturprofile, Geschwindigkeitsprofile und das Schmelzeverhalten als Ergebnisse ausgegeben und bilden somit eine Beanspruchungshistorie des Materials ab. Weiterhin führt insbesondere die Erkenntnis über die resultierende Schmelzetemperatur zu einer exakteren Füllberechnung – auf „die paar Grad“ kommt es nun mal manchmal an!

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