Studium der Kunststofftechnik gerade jetzt? Gerade jetzt!
Kommentar – Deshalb würden Ingenieure nochmal Kunststofftechnik studieren
Wetten, dass Sie in ihrem eigenen Bekanntenkreis gleich mehrere Leute treffen, die in der Kunststoffverarbeitung beschäftigt sind? Deutschland ist nämlich der europäische Spitzenreiter, was die Verarbeitung von Kunststoff angeht. Rund 20 % der 50 Millionen Tonnen Kunststoff prägen große Teile der hier ansässigen Industrie. Vielleicht konnten Sie sich schon selbst ein Bild von dieser Art Industrie machen – nicht zuletzt ist auch der „3D-Drucker“ Kunststoffverarbeitung und steht möglicherweise im eigenen Zimmer. Mit dieser Technik ist Kunststoff ganz nah und kann sich von seiner besten Seite zeigen.
Schon während der Schulzeit habe ich durch Ferienjob und Praktikum das Spritzgießen kennengelernt und war ziemlich beeindruckt von der 10.000-t-Maschine*, an der ich nach und nach immer mehr Aufgaben übernahm. Die praktischen Tätigkeiten, komplexe Werkzeuge mit Schiebern, polierten Oberflächen, Auswerfern, Hydraulik und Pneumatik zu warten und zu installieren, habe ich anschließend in der Theorie durch mein Studium des Maschinenbaus ergänzt. Das passte alles prima zusammen – in meiner Diplomarbeit einer Prozess-Korrelationsanalyse analysierte ich 5.000 in einem Versuchsplan hergestellte Bauteile (die dafür nötige Spritzgießmaschine im Technikum aufzustellen, war ein grandioser Teil der Diplomarbeit) und damit war das Grundverständnis für Werkstoffe und Prozesse gelegt, das mich nie wieder losgelassen hat.
either habe ich mit den ganz alltäglichen Kunststoffen ebenso gearbeitet, wie mit hoch spezialisierten Mischungen, die unglaubliche Anwendungen erlauben. Diese habe ich in den letzten 20 Jahren bei der Kabelherstellung erlebt, konnte in der Anwendungstechnik neue Kunststoffmischungen beim Kunden begleiten und habe unzählige clevere Produkte kennengelernt. In Phasen der Vorentwicklung hat mich dabei die Frage begleitet: „Geht das, was ich als Produkt vorhabe, (auch) mit Kunststoff?“. Die Antworten darauf zu suchen, empfand ich immer als „angenehm anstrengend“, denn sobald man sein eigenes Fachgebiet erweitert und durchdenkt, macht es besonders Spaß, aus dem Grundverständnis heraus völlig neue Lösungen anbieten zu können ...
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