Simulation und Maschine im Dialog
19. Aug 2025

Simulation und Maschine im Dialog

SimpaTec und FANUC zeigen auf der K 2025, wie Simulation und Maschine perfekt zusammenspielen – für stabile Prozesse und gesichertes Know how


„Wir verlieren Erfahrung – und damit auch Qualität“, ist derzeit ein häufig gehörter Satz in der Kunststoffindustrie. Mit dem Ruhestand erfahrener Fachkräfte geht wertvolles Praxiswissen verloren. Gleichzeitig ist es eine echte Herausforderung, junge Menschen für die Branche zu begeistern. Die Folge sind verzögerte Prozesse, sich wiederholende Fehler und verlorenes Wissen auf dem Weg von der Entwicklung in die Fertigung. Die Simulation wird viel zu oft nur halbherzig genutzt. Es entstehen schöne Bilder ohne direkten Bezug zur Realität, Daten fließen nicht zurück in die Praxis und Einstellungen werden an der Maschine anders umgesetzt. Die Folgen sind ineffiziente Abläufe, ungenutztes Potenzial und Frust in Entwicklung und Produktion.

Genau hier setzen SimpaTec und FANUC an: Bereits heute läuft im FANUC‑Technikum eine durchgängige Lösung, die die Simulation und Spritzgussmaschine direkt miteinander verbindet. Mithilfe der Plattform Moldex3D iSLM können Einstellungen aus der Simulation direkt auf die Maschine übertragen und live visualisiert werden. Umgekehrt liefert die Maschine Echtzeitdaten zurück an die Entwicklung. Verändert man beispielsweise den Umschaltpunkt an der Spritzgussmaschine, zeigt die Simulation sofort, welche Auswirkungen dies auf den Füllgrad des Bauteils hat. Alle Varianten und Versuche werden revisionssicher in iSLM gespeichert – und stehen so allen Beteiligten als digitaler Wissensspeicher zur Verfügung.

Ein weiterer Meilenstein ist die Viskositätsmessung direkt an der Spritzgussmaschine. Mit nur einem kurzen Versuch lassen sich die Materialeigenschaften erfassen, an die Moldex3D Material Hub Cloud (MHC) übertragen und unmittelbar für die Simulation aufbereiten. Materialdaten, die bisher aufwendig oder gar nicht verfügbar waren, stehen nun in kürzester Zeit bereit – eine deutliche Vereinfachung für die Prozessauslegung und Qualitätssicherung.
„Die Herausforderung ist nicht die Software an sich, sondern die Wissenslücke zwischen Entwicklung und Fertigung“, sagt Florian Aichberger, Geschäftsführer der SimpaTec GmbH, Austria. „Mit iSLM schlagen wir die Brücke: Wissen bleibt im Unternehmen, Erfahrung wird digital konserviert und junge Kollegen werden entlastet, weil sie nicht bei null anfangen müssen.“

Wolfgang Haak, FANUC ergänzt: „Seit 20 Jahren entwickelt FANUC AI Funktionen, um Viskosität Schwankungen im Material darzustellen und zu kompensieren. Wir sehen in iSLM einen weiteren Baustein, um den Anwender bei komplexem Prozesse zu unterstützen.“

Die gemeinsame Lösung präsentieren SimpaTec (Halle 11/Stand 11I53) und FANUC (Halle 14/Stand 14A50) auf der K Messe vom 8. bis 15. Oktober 2025 in Düsseldorf. Parallel dazu wird sie im FANUC Technikum für Live-Demonstrationen vorgestellt. Besucher haben vor Ort die Möglichkeit, aus erster Hand zu erleben, wie Simulation und Maschine im Dialog stehen, Wissen erhalten bleibt und die Prozesse stabiler werden.

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